Selbstkonzept
Schon das Wort „Selbstkonzept“ sagt uns, dass es sein könnte, dass unser Selbst, das mit welchem wir uns Tag für Tag identifizieren ein Konzept ist. Da ein Konzept sich ständig verändert (sonst wäre es kein Konzept, sondern eine Reinschrift), bedeutet das, dass sich unser Selbst sich ständig verändert. Ich denke dass das niemandem unbekannt ist. Unser Selbst, unser „weltliches“ Selbst ist zum Beispiel Spielball von unserer Laune, der aktuellen Situation, ob etwas glatt geht oder schief läuft, ob wir etwas schönes gekauft, geschenkt bekommen oder verloren haben.
1. Noch eine Variation mehr bietet unsder Mensch uns Gegenüber, auch dieser Mensch hat ein Konzept von uns. So fragen wir uns in der 1. Aufgabe: „Wer oder was sind wir für unseren Gegenüber?“.
Schnell werden wir feststellen, dass wir für jeden etwas anderes sind. Und dass was wir sind, abhängig ist von unserem eigenen Selbstkonzept und von dem unseres Gegenübers. Da stellt sich nun die Frage: Wer oder was sind wir denn nun? Und wer oder was sind wir Morgen?…
2. Die Frage der Motivation finde ich in vielen Fällen sehr interessant, wenn nicht sogar von großer Bedeutung. So fragen wir uns: „Was bezwecken wir mit unserem Konzept über uns Selbst?“ Um sich dieser Frage zu nähern sollten wir offen und ehrlich nach „innen“ schauen. Begriffe wie Schutz, Angst, Manipulation, Anerkennung… werden auftauchen. Wo bleiben das wir, das was wir wirklich sind, wo ist die Liebe die keine Bedingungen stellt?
3. Ein Konzept ist nichts weiter als eine Vorstellung und eine Vorstellung steht vor uns und somit zwischen uns und unserem Gegenüber, zwischen und und dem was wir wirklich sind. Vorstellungen, Konzepte sind Schleier die uns die Wirklichkeit verschleiern. Wir haben Gründe für diese Schleier (siehe unter 2.) deshalb können wir sie nicht einfach ablegen.
Bei der Arbeit mit „Ein Kurs in Wundern“ geht es darum hinzuschauen, offen zu sein, zuzulassen. Wir bewirken nicht Entwicklung, sondern wir lassen Entwicklung zu. Entwicklung ist wie Wachstum in der Natur, ein natürlicher Prozess. Wird er nicht verhindert, so findet er Statt.
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Die drei Kärtchen „Selbstkonzept“ ist eine von 61 Aufgaben mit denen ich in fortlaufenden, 14-tägigen Gruppen in Bremen arbeite. Die Arbeit mit den Kärtchen ist so gedacht, dass das Nächste immer erst gelesen wird wenn es an der Reihe ist. Man setzt sich einfach für ein paar Tage dem Gedanken aus notiert seine aufkommenden Reaktionen, Fragen und Antworten. Wichtig ist, jeder eigene Gedanke, jedes eigene Gefühl dazu ist richtig, richtiger als die Sätze auf den Kärtchen.
(Die „Aufgabenkärtchen“ sind von mir getextet, gezeichnet und gestaltet
© 2004 Edition-Felix)